Sonntag, 05. März 2023 - Es sind wir selbst, die Gott vergiften, nämlich immer dann, wenn wir die Wirklichkeit mit unseren verzerrten Annahmen über die Wirklichkeit verwechseln. Anders ausgedrückt: Das Bild des vernichtenden, strafenden Gottes ist eine Projektion unserer eigenen Vernichtungswünsche, unseres Hasses auf Gott bzw. auf das Leben. In dieser Projektion wird die göttliche „Nahrung“, das Manna, widerlich, ekelhaft. Es ist unser eigener Hass auf die Wirklichkeit, der Gott so sehr vergiftet hat. Dieser Hass speist sich aus dem Alleingelassen worden sein. In diesem Hass vergessen wir die Güte Gottes und verwandeln ihn in ein uns vernichtendes gewalttätiges Monster. Indem wir lernen, Gottes Abwesenheit in vertrauensvoller Liebe zu ertragen, wird seine Barmherzigkeit zurück verwandelt.